Der Frieden braucht mutige Frauen
18. Mai 2017
Unter dem Motto „Frauen für den Frieden“ veranstaltete der Katholische Deutsche Frauenbund e.V. (KDFB) am 13.05.2017 seine traditionelle Frauenfriedenswallfahrt. Sie fand mit rund 400 Frauen in der Frauenfriedenskirche Frankfurt-Bockenheim statt. Prof. Dr. Margot Käßmann, Botschafterin des Rates der EKD für das Reformationsjubiläum 2017, rief im ökumenischen Gottesdienst dazu auf, die Stimme für den Frieden zu erheben und mutig gegen Krieg und Aufrüstung zu demonstrieren. „Frieden in Deutschland, in Europa und weltweit war und ist für den Frauenbund eine große Herausforderung. Aufgrund unserer christlichen Werthaltung fühlen wir uns mitverantwortlich für den Frieden und verurteilen Krieg und Gewalt sowie jede Form von Unterdrückung und Missachtung der Menschenrechte“, erklärte KDFB-Präsidentin Dr. Maria Flachsbarth während der Frauenfriedenswallfahrt des KDFB in Frankfurt. Offenheit gegenüber anderen Religionen und Kulturen, Meinungsfreiheit, Solidarität und Menschenwürde kennzeichnen demokratisches Zusammenleben und gerechte Lebensbedingungen, die laut KDFB unerlässlich sind zur Sicherung des Friedens. Flachsbarth erinnerte daran, dass vor 100 Jahren, mitten im Ersten Weltkrieg, KDFB-Präsidentin Hedwig Dransfeld den Bau der Frauenfriedenskirche initiierte, um ein Mahnmal für den Frieden zu schaffen. Prof. Dr. Margot Käßmann, Botschafterin des Rates der EKD für das Reformationsjubiläum 2017, rief im Gottesdienst der Frauenfriedenswallfahrt dazu auf, das Engagement für Frieden öffentlich zu machen, auf die Straße zu gehen und nicht hinter Kirchenmauern zu bleiben. Gerade in der aktuellen nicht-friedlichen Zeit seien mutige Frauen gefragt, die lautstark die Logik des Krieges anprangern, leidenschaftlich für Frieden eintreten und sich nicht beirren lassen, wenn sie zur Seite gedrängt und belacht werden, so Käßmann. Außerdem stellte sie fest, dass Frauen über konfessionelle und nationale Grenzen hinweg Schwestern im Glauben durch die Taufe sind und dass vor allem von ihnen ökumenische Lernprozesse ausgehen. Unabhängig vom Reformationsjubiläum sei es wichtig, nicht auf Unterschiede fixiert zu sein, sondern Vielfalt zu feiern und Gemeinsames in den Vordergrund zu stellen. Die Frauenfriedenskirche wurde 1929 dank unzähliger Spenden seitens des KDFB und anderer katholischer Frauenorganisationen errichtet. Als Friedensdenkmal wird sie nun saniert und ist dabei wiederum auf Spenden angewiesen. Der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB) ist ein unabhängiger Frauenverband mit bundesweit 200.000 Mitgliedern. Seit der Gründung 1903 setzt er sich für eine gleichberechtigte Teilhabe von Frauen in Politik, Gesellschaft und Kirche ein. Ute HückerReferentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit