Dritte Synodalversammlung bringt Kirche in Bewegung
Der Katholische Deutsche Frauenbund e.V. (KDFB) bewertet die Ergebnisse der Synodalversammlung vom 03. – 05.02.2022 in Frankfurt als wegweisend für die katholische Kirche in Deutschland.
„Die guten Vorlagen der Foren, die intensiven und konstruktiven Beratungen aller Synodalen, das klare Bekenntnis zu Geschlechtergerechtigkeit sowie die tragfähigen Beschlüsse stellen Weichen für eine glaubwürdige und zukunftsfähige Kirche. Sie muss sich weiterbewegen, auch Schuld eingestehen. Nur so wird die Kirche ihrer Aufgabe gerecht, den Menschen heute das Evangelium zu verkünden. Wir fordern und hoffen, dass die Ergebnisse der Synodalversammlung die Grundlage für weitere Entscheidungen in der Deutschen Bischofskonferenz und in Rom bilden“, erklärt KDFB-Präsidentin Maria Flachsbarth.
Als historisches Ereignis sieht der Frauenbund die Annahme aller Texte des Forums „Frauen in Diensten und Ämtern der Kirche“ in der ersten Lesung. Nach vielen Jahren des Argumentierens und Diskutierens ist damit ein wichtiger Schritt vollzogen: das Bekenntnis für die Öffnung des Diakonats für Frauen. „Der Diakonat der Frau ist ein zentrales Amt, um das Evangelium in der Gesellschaft heute erfahrbar zu machen. Frauen müssen ihrer Berufung folgen können. Nicht die Teilhabe von Frauen an allen Diensten und Ämtern ist begründungspflichtig, sondern der Ausschluss von Frauen vom sakramentalen Amt“, so die KDFB-Präsidentin. Sie dankt besonders jenen Bischöfen, die sich zum Diakonat für Frauen bekennen und die damit allen, die sich seit vielen Jahren dafür einsetzen, den Rücken stärken.
Mit Blick auf eine notwendige Modernisierung der kirchlichen Sexualmoral und die Neubewertung der Homosexualität stellt der KDFB fest: „Die Qualität von Beziehungen und die Liebe der Menschen müssen im Vordergrund stehen. Würde und Gotteskindschaft eines jeden Menschen, unabhängig von seiner oder ihrer Sexualität, sind zu unterstreichen. Diskriminierungen darf es in der Kirche nicht geben.“ Das Forum „Leben in gelingenden Beziehungen“ habe deutlich gemacht, dass die Positionierung zu Fragen der Sexualität, der Segnung von Paarbeziehungen außerhalb der Ehe und auch zur kirchlichen Grundordnung, des Arbeitsrechts, wesentlich zur Glaubwürdigkeit der Kirche heute beitragen, so Maria Flachsbarth.
Ute Hücker
Pressesprecherin KDFB Bundesverband