Frauenbund in Bayern drängt auf ministeriumsübergreifende Lösungen
Pflege, Home Office und Home-Schooling – die vergangenen Monate haben ganz besonders Frauen und Mütter auf die Zerreißprobe gestellt. In seiner heutigen Delegiertenversammlung in Regensburg/Lappersdorf hat der Katholische Deutsche Frauenbund Bayern (KDFB Bayern) deshalb ein ministeriumsübergreifendes Gesamtkonzept gefordert.
„Frauen können alles bewegen – aber diese Krise darf nicht weiter auf Kosten von Frauen und Müttern gestemmt werden“, so KDFB Bayern-Vorsitzende Emilia Müller. Die Delegierten des größten bayerischen Frauenverbands haben deshalb ein Papier verabschiedet, in dem sie sich von den politisch Verantwortlichen eine Gesamtlösung wünschen, nicht ein Abarbeiten von Einzelaspekten – so wie beispielsweise das aktuelle Gießkannenprinzip, das hauptsächlich den Konsum fördert.
In dieses Konzept müssen Eingang finden:
- Ein verlässliches, einheitliches und verständliches Konzept für Distanzunterricht und Betreuungsalternativen
- Informationen und Beratung über Unterstützungsleistungen für alle Familien
- Verstärkte staatliche Anreize für Arbeitgeber*innen zur familienunterstützenden Gestaltung der Arbeitsplätze
Denn: Eltern und insbesondere Mütter sollen verlässliche und flexible Partnerinnen nur für Kindertagesbetreuung und Schule, für Pflegedienste und Senioreneinrichtungen sein, gleichzeitig aber flexibel, leistungsbereit und verlässlich als Arbeitnehmerinnen Einsatz im Beruf zeigen.
Die Delegierten des KDFB Bayern fordern deshalb: Die Mehrfachrolle von Müttern und Vätern muss bei Krisenmaßnahmen stets in ministeriumsübergreifenden Beratungen mit einfließen, genauso die Einbeziehung von Vertreter*innen der Familienseite und der Gleichstellungsstellen.
Die Gleichstellung von Frauen in Gesellschaft, Wirtschaft, Kirche und Politik – diesem Ziel ist der KDFB verpflichtet und dem kann er auch in Zukunft mit Stärke und Schlagkraft nachkommen. Dafür hat er heute die finanziellen Weichen gestellt.