Der Katholische Deutsche Frauenbund e.V. (KDFB) richtet mit zwanzig bundesweit aktiven Frauenverbänden und Gewerkschaften einen Aufruf mit gleichstellungspolitischen Forderungen an die Bundesregierung und an Arbeitgeber*innen. Sie fordern, die gesellschaftlich notwendige Arbeit, die vornehmlich Frauen leisten, jetzt und für die Zukunft neu zu bewerten.
Die Corona-Pandemie hat das Leben in Deutschland und der Welt grundlegend verändert. Sie vergrößert alle gleichstellungs- und frauenpolitischen Probleme bzw. Schieflagen, auf die die Frauenverbände seit Jahrzehnten hinweisen. Deutlich wird, dass die wirtschaftlichen und sozialen Kosten Frauen wesentlich stärker treffen. Die existenzielle Krise legt offen, wie lebensbedrohlich sich die über Jahre privatisierte und eingesparte öffentliche soziale Infrastruktur und die falschen Arbeitsbewertungen sich jetzt auf den Lebensalltag auswirken.
„Frauen stemmen mehrheitlich systemrelevante Aufgaben und kümmern sich auch privat um das Mehr an Betreuungsaufwand. Gleichzeitig sind es auch Frauen, die die negativen Folgen der Pandemie am stärksten zu spüren bekommen. Viele der Forderungen, die in den letzten Tagen laut werden, spricht der KDFB bereits seit Jahrzehnten an. Dies muss ein Weckruf sein, um endlich tiefgreifend und nachhaltige Veränderungen herbeizuführen“, erklärt KDFB-Vizepräsidentin Monika Arzberger.
Wann, wenn nicht jetzt – so die Frauenverbände – werden die frauen- und gleichstellungspolitischen Forderungen anerkannt und umgesetzt. Dazu gehören u.a. finanzielle Aufwertung und bessere Arbeitsbedingungen in den Bereichen Pflege, Gesundheitswesen, Erziehung und Einzelhandel, Abschaffung der Sonderregelung für Minijobs, Rahmenbedingungen und Arbeitszeiten schaffen, um Care-Arbeit in der Familie zu ermöglichen. Erwartet wird von Politik, Arbeitgeberinnen und allen Verantwortungsträgerinnen ein ebenso mutiges, sachbezogenes und schnelles Handeln wie in der Corona-Krise.
Den Aufruf können Sie sich hier herunterladen.
Weitere Informationen finden Sie hier.
Ein Videoclip des Frauebeirates der Katholischen Stiftungshochschule in München zum Thema hier zum ansehen.