KDFB verärgert: Rom blockiert Fortschritt im Synodalen Prozess
Der Katholische Deutsche Frauenbund e.V. (KDFB) ist verärgert über die jüngste Intervention aus Rom bezüglich des Synodalen Ausschusses, die vorerst zu einem Stillstand im synodalen Prozess führt.
Die bei der Frühjahrs-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) vorgesehene Abstimmung über die Satzung des Synodalen Ausschusses wurde aufgrund eines mahnenden Schreibens aus Rom von der Tagesordnung gestrichen.
Anja Karliczek, KDFB-Präsidentin, kommentiert: „Die Intervention aus Rom ist ein bedauerlicher Rückschlag für den synodalen Prozess und ein Zeugnis für den fehlenden Dialog zwischen der römischen Kurie und den deutschen Bischöfen. Es ist höchste Zeit, dass wir uns wieder auf die grundlegenden Prinzipien des Dialogs besinnen: Einander respektvoll zuzuhören und gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Ein solches Signal vermisse ich aus Rom.“
Maria Flachsbarth, ehem. KDFB-Präsidentin und Mitglied im Synodalen Ausschuss, kritisiert insbesondere die Unfähigkeit, die den sexuellen und spirituellen Missbrauch begünstigenden Strukturen grundlegend anzugehen: „Die anhaltende Verweigerung von Reformen angesichts des verheerenden Ausmaßes des Missbrauchsskandals macht mich fassungslos. Es ist unerträglich, dass die Betroffenen nach wie vor nicht angemessen gesehen werden. Ihr Vertrauensverlust und der dadurch verursachte massenhafte Exodus aus der Kirche bleiben unbeantwortet.“
Der KDFB fordert die DBK und das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) auf, den eingeschlagenen Synodalen Weg unbeirrt fortzusetzen. Die deutschen Bischöfe stehen in der Verantwortung, beharrlich auf den Dialog mit Rom zu bestehen und dort Überzeugungsarbeit für die Fortsetzung des Reformprozesses zu leisten. Die katholische Kirche muss endlich im Hier und Jetzt ankommen und eine Kirche für alle werden: Offen für alle Menschen, so, wie sie sind.
Hannah Ratermann
Pressereferentin
Der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB) ist ein unabhängiger Frauenverband mit bundesweit 145.000 Mitgliedern. Seit der Gründung 1903 setzt er sich für eine gleichberechtigte Teilhabe von Frauen in Politik, Gesellschaft und Kirche ein.