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Und wenn MEIN letztes Stündlein schlägt

11. November 2015
"... und wenn MEIN letztes Stündlein schlägt” lautete das Thema eines Vortrags vom Kranken- und Seniorenbesuchsdienst des Katholischen Deutschen Frauenbundes im Zeiler Pfarrsaal. Die Besucher setzten sich mit dem eigenen Tod auseinander.

Die Organisatorin des Nachmittages Heidi Neba-Hinterleitner begrüßte Pastoralreferenten Wolfgang Schöller. Er ist als Krankenhausseelsorger im St. Josef – Krankenhaus in Schweinfurt tätig. Sicher hatten sich die Meisten der Besucher schon mit dem Thema Sterben und Tod auseinander gesetzt – diesmal ging es allerdings tiefer. Sich mit dem eigenen Sterben und dem eigenen Tod zu beschäftigen wirft Fragen auf, spricht Gefühle an und zeigt Unsicherheiten. Ein Blick in die Geschichte zeigt, dass Tod und Sterben schon immer unterschiedlich gesehen wurde. Mozart bezeichnete den Tod gar als “Wahrer und bester Freund”. Einen Denkanstoß lieferte der Ausspruch eines Rabbi: “Tue Buße einen Tag vor deinem Tod”. Interessant war die Statistik die aufgezeigt wurde: 95% aller Menschen sterben an Krankheiten, die schon länger bestehen. So bleiben Jedem Tage, Wochen, Monate oder Jahre, um sich auf den Tod vorzubereiten. Obwohl viele den Wunsch haben, die letzten Stunden zu Hause zu sein, sterben tatsächlich 70 – 75% außerhäuslich. Davon sind es ca. 42-43% im Krankenhaus, 15-25% in Heimen, 1-2% in Hospizen und 2-5% an anderen Orten. Die Besucher gingen der Frage nach, wie es ihnen geht, wenn sie ans eigene Sterben denken. Welche Sorgen, Befürchtungen und Ängste sie dabei haben. Die Palliativmedizin ermöglicht durch gezielt eingesetzte Schmerzmittel mittlerweile ein würdiges und weitgehend schmerzfreies Sterben. Ärzte sind dabei so etwas wie “Hebammen fürs Sterben”. Ob ein Mensch Angst vor dem Sterben hat oder seiner letzten Stunde relativ gelassen entgegen sieht, hängt in großem Maß vom Gottesbild ab, das jeder in sich trägt. Jemand der ein Leben lang an einen liebenden und barmherzigen Gott glaubte, wird sich sicher leichter in dessen Hände fallen lassen können, als ein Mensch der Gott zeitlebens als Richter sah und Hölle und Fegefeuer auf sich zukommen sieht. Bereit gelegte Infoblätter regten an, zu Hause das Thema zu vertiefen und nachklingen zu lassen. Heidi Neba-Hinterleitner bedankte sich beim Referenten Wolfgang Schöller und kündigte an, dass dieser auch im nächsten Jahr wieder nach Zeil kommt. Am 24. Oktober 2016 wird der Referent über die Patientenverfügung sprechen.           Brigitte Hamm