Impuls zum Karfreitag
„ver - lassen“
„Elo-i Elo-i lema sabachtani?“
„Mein Gott, mein Gott warum hast du mich verlassen?“
Diesen Schrei Jesu am Kreuz kennen wir alle.
Aber mit diesen Worten beginnt auch der Psalm 22 den Jesus als frommer Jude sicherlich kannte und der in einem großen Gottvertrauen endet.
Jesus starb nicht einfach am Kreuz, er wurde grausam ermordet. Er teilt dieses Schicksal mit vielen Menschen die Opfer von Gewalttaten werden, im Krieg, in der Politik, auf der Straße, im täglichen Kampf ums Überleben.
Was auch immer Menschen einander antun, der Schrei nach Gerechtigkeit wird seinen Weg zu Gott finden. Gottverlassenheit – ungehört verhallen oft unsere Schreie im Dunkel dieser Welt. Es gibt Augenblicke, da fühlen wir uns wirklich nicht nur von allen guten Geistern, sondern auch von Gott verlassen.
Wo ist er? Warum greift er nicht ein, wenn wir ihn so nötig hätten?
Wenn wir uns von Gott verlassen fühlen, haben wir mindestens einen auf unserer Seite. Denn Jesus ist in die tiefste Verzweiflung gegangen, mitten in die Gottverlassenheit. Darum weiß er, wie wir uns fühlen.
Gott ist nicht einfach drüben, auf der sicheren Seite, und schaut zu, wie wir hier leiden, sondern er ist herübergekommen, ist jetzt bei uns.
Auch wenn wir ihn nicht spüren – er ist da.
Edeltraud Hann
Mitglied Kommission Glaube, Kirche, Eine Welt
Bild: P. Weidemann, pfarrbriefsevice.de
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