KDFB baut Wohnheim für jugendliche Flüchtlinge
Bayerns größter Frauenverband hat flexibel auf die aktuellen Herausforderungen reagiert und sein Schulwohnheim in der Theodolindenstraße umgebaut für die Anforderungen eines Trägers der Jugendfürsorge. Bisher wurden 39 endliche Flüchtlinge in zwei vollbetreuten Wohngruppen und einer Verselbständigungsgruppe aufgenommen. Im Oktober kommt dann als letzte Gruppe eine heilpädagogische Wohngruppe mit weiteren neun Jugendlichen dazu. Dann ist das Haus vollbelegt.
Derzeit hat der Frauenbund auf dem Gelände zwei Mieter: seit vielen Jahren die Katholische Fachakademie für Sozialpädagogik in Unterrichtsräumen und seit letztem Jahr die Katholische Jugendfürsorge im Wohngebäude. Die SBW sozialpädagogisch Betreutes Wohnen)-Flexible Hilfen betreut dort in vier Wohngruppen etwa 50 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge. Nun wird mit dem Anbau für Schulungs- und Bewegungsräume begonnen. Das Gesamt-Investitionsvolumen beträgt für den KDFB-Landesverband etwa zwei Millionen Euro.
In einer fundierten Ausbildung für Frauen sieht der Frauenbund schon seit mehr als 100 Jahren eine besondere gesellschaftliche Verantwortung. In den vergangen Jahren haben sich die Anforderungen an die Ausbildung verändert, ebenso wie die an ein Wohnheim für junge Menschen. Zwei Dinge aber haben sich nicht verändert: Eine fundierte Ausbildung von jungen Menschen im sozial-erzieherischen Bereich ist wichtig. Es gibt junge Menschen in Not, die Wohnraum brauchen. „Der KDFB schafft hier die Kombination von Bildung und Fürsorge in einer langfristigen Perspektive, denn die ist durch die Investition in eine Immobilie zwangsläufig", so Monika Arzberger, stellvertretende Vorsitzende des KDFB-Landesverbandes und Projektverantwortliche.
In dem Wohn- und Integrationsprojekt werden Jugendliche ab 14 Jahren aufgenommen. Derzeit ist der Großteil der Jugendlichen 16 bis 17 Jahre alt. Besteht bei Jugendlichen, die 18 Jahre alt werden, weiterer pädagogischer Hilfsbedarf, so dürfen sie auch über den 18. Geburtstag hinaus in der Einrichtung verbleiben. Dies wird im Einzelfall geprüft. Ein Großteil der Jugendlichen stammt derzeit aus Afghanistan und Syrien. „Für viele Jugendliche ist es die Unterstützung bei der Schule, die eine große Rolle spielt. Schule ist für die Jugendlichen sehr wichtig", erläutert Iris Jurinka, die Leiterin des Wohn- und Integrationsprojekts.
Die Vermietung der Gebäude bedeutet Einnahmen für den KDFB, um damit die eigene Verbandstätigkeit und seine politische Arbeit zu finanzieren. Den KDFB verbindet mit der Immobilie eine lange Tradition.
Redaktion: Ulrike Müller-Münch