KDFB: Frauen brauchen mehr Entlastung in Corona-Zeiten
Pandemie verschärft Ungleichgewichte/Abhilfe dringend nötig: Mütter tragen Hauptlast. Eltern und vor allem Mütter sind nach mehr als einem Jahr Pandemie erschöpft. Wie kann garantiert werden, dass Frauen, Kinder und Familien in der Corona-Krise nicht weiter im Regen stehen? Für Lösungen hat der Katholische Deutsche Frauenbund Landesverband Bayern (KDFB) bei seiner Delegiertenversammlung am letzten Freitag in Lappersdorf ein Paket an Forderungen geschnürt. Nötig sind Entlastungen und Anspruch auf Regeneration.
Die Verbesserung der Situation von Frauen und Familien müsse von Wirtschafts-, Sozial-, Arbeits- und Schulpolitik intensiver verfolgt werden, so die KDFB-Landesvorsitzende Emilia Müller: „Den Ungleichgewichten, die nach einem Jahr Pandemie entstanden sind, und der daraus resultierenden Schieflage muss jetzt entschieden entgegengesteuert werden.“
Frauen sind besonders durch gleichzeitige Familien-, Pflege- und Erwerbstätigkeit belastet. Der KDFB will, dass das Bayerische Gesundheitsministerium nun vermehrt niedrigschwellige ambulante Angebote zur Regeneration der Eltern finanziert. Mentale und psychische Belastungen aufgrund der Corona-Krise sollen zu einem neuen Kriterium für eine Eltern-Kind-Kur werden. Auch dafür ist es wichtig, dass das Müttergenesungswerk eine staatlich finanzierte Absicherung erhält.
Nach Ansicht des KDFB muss im kommenden Schuljahr Distanzunterricht ganz und Wechselunterricht weitestgehend vermieden werden. Bis zum Schulstart müsse das Kultusministerium diesmal eine wirklich durchdachte Strategie entwickeln. Tests und technische Maßnahmen müssen die direkten Belastungen für Kinder und Jugendliche auf das notwendigste beschränken.
Damit die Auswirkungen der Pandemie für die Kinder möglichst gering gehalten werden können, fordert der Frauenbund auch eine bessere personelle Ausstattung von Schulen, Schulsozialarbeit, mehr Fortbildungsangebote für das Lehr- und Betreuungspersonal und die Verkleinerung von Klassen- und Gruppengrößen. Darüber hinaus müsse es Angebote geben, die helfen, Wissenslücken zu schließen und das Sozialverhalten und die Bewegungsfreude positiv zu fördern.
Viele Familien haben in den letzten Monaten auch positive Erfahrungen mit flexiblem und mobilem Arbeiten machen können. Daher möchte der Frauenbund das Recht auf flexibles und mobiles Arbeiten auch in Zukunft verankert wissen. Unerlässlich dafür sei der Ausbau der digitalen Infrastruktur.