Frauenbund Würzburg

Kongress zeigt: Geld anlegen heißt auch globale Verantwortung übernehmen – Wer sich dem Prinzip der Nachhaltigkeit – ob bei Konsum oder Geldanlagen - verpflichtet sieht, der braucht einen langem Atem. Den beweisen der Bayerische Landesverband des Katholischen Deutschen Frauenbundes (KDFB), Hauck & Aufhäuser, Privatbankiers und Hauck & Aufhäuser (Schweiz) AG seit vielen Jahren in ihren Tätigkeitsfeldern, nun gemeinsam beim Kongress „Nachhaltiges Investment - ethisch + ökologisch + rentabel“. Bundesminister Gerd Müller sagte am Montag bei der Veranstaltung in München: „Es ist überhaupt nicht nachhaltig, andauernd auf Kosten kommender Generationen zu leben, zu konsumieren und Geld auszugeben. Deshalb liegt in nachhaltigen Investitionen die Zukunft.“

Hauck und Aufhäuser (Schweiz) AG hat vor mehr als 20 Jahren den ältesten Ethikfonds in Europa aufgelegt. Der Leiter des Publikumsfondsgeschäfts der Hauck & Aufhäuser Privatbankiers KGaA, Oliver Fischer, sieht als Auftrag für die Zukunft: „Investitionen in ethisch nachhaltige Anlageformen haben definitiv einen positiven Einfluss auf Gesellschaft und Umwelt. Die Bedenken, im Gegensatz zu konventionellen Anlagen seien ethisch nachhaltige Anlageformen weniger rentabel, kann ich nicht bestätigen. Unsere Ethikfonds bestätigen das Gegenteil, weshalb wir auch in Zukunft diesen Weg weiter verfolgen werden.“ Für die 170.000 Mitglieder des KDFB in Bayern sind Engagement für die Eine Welt und künftige Generationen Kernaufgaben seit den 1970er Jahren. „Nicht nur kritischer Konsum ist entscheidend für eine enkelverträgliche Zukunft“, so die stellvertretende KDFB-Vorsitzende Sabine Slawik. „In Zeiten der Globalisierung sind ein hohes Bewusstsein für und grundlegende Kenntnisse über nachhaltiges Investment und gerechte Wirtschafts- und Finanzsysteme erforderlich. Denn die Verantwortlichen setzen, wenn es um Nachhaltigkeit geht, an den wichtigen Stellschrauben, vorrangig auf Frauen.“

„Wir müssen den globalen Reichtum nutzen, um Armut und Hunger in der Welt zu überwinden, ein menschenwürdiges Leben für alle zu schaffen, nicht nur für uns auf der Wohlstandsinsel Europa,“ so der Appell von Minister Müller, „und zugleich die Schöpfung vor dem Kollaps bewahren. Wenn wir das jetzt nicht verstehen, werden wir alle auf unserem Planeten einen hohen Preis dafür bezahlen.“ Grundsätzlich dürfe nie ausgeblendet werden, dass der Reichtum der einen zusammen hänge mit der Armut der anderen, so Pirmin Spiegel, der Hauptgeschäftsführer des Bischöflichen Hilfswerkes Misereor. Er ist sicher, dass neue Allianzen gebildet werden müssen, um die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen zu erreichen. Der Kongress von KDFB und Hauck & Aufhäuser sei dafür ein gutes Beispiel. Tanja Krones ist Mitglied im Ethik-Komitee von Hauck & Aufhäuser PRIME VALUES. Ihrer Ansicht nach bietet eine gute nachhaltige Anlagelösung sowohl materiellen wie immateriellen Nutzen. Sie machte deutlich: „Nachhaltige Investments sind Investments und keine Spende, auch ihr Zweck ist positive Rendite.“ Krones stellte Ausschluss- und Positiv-Kriterien des Fonds vor, mit denen die Auswahl der in Frage kommenden Unternehmen vorgenommen wird. Sie wies aber gleichzeitig darauf hin: Ethik-Komitees könnten keine „1a ethischen Lösungen“ garantieren.

„Nachhaltigkeit bedeutet, seine Grundbedürfnisse zu decken, ohne die der anderen einzuschränken oder zu gefährden. Wenn ich mir heute unsere Welt anschaue, habe ich das Gefühl, dass viele den zweiten Teil vergessen!“ So brachte Clara Slawik, die sich bei der Kinder- und Jugendinitiative Plantfor-the-Planet engagiert, die Perspektive der jungen Generation in die Diskussion ein. Der Erzbischof von Bamberg und Vorsitzender der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz, Ludwig Schick, stellte vor, wie Kirche auf lokaler Ebene Verantwortung übernimmt: „Als Kirche vor Ort haben wir dazu die Klima-Offensive im Erzbistum Bamberg gestartet, wo wir unter anderem auf So-larenergie und Elektromobilität setzen. Der Papst hat mit seiner Enzyklika ‚Laudato si‘ jeden Christen aufgefordert, ein Umweltschützer zu sein.“

„Wir brauchen Mut, um den aktuellen Veränderungsprozess zu gestalten“, so die Mahnung von Jo-hannes Wallacher, dem Präsidenten der Hochschule für Philosophie. „Dabei dürfen wir nicht glauben, dass wir uns die Vorteile sichern, die Probleme aber außen vor lassen können. Wir profitieren vom freien Austausch von Waren und Kapital, können uns dabei aber dem Faktor Mensch und den Heraus-forderungen nicht verweigern, die mit wachsender sozialer Ungleichheit und interkulturellem Zusam-menleben verbunden sind.“ Auch die Wirtschaft sehe ihre Verantwortung bei der Verwirklichung ethi-scher Ziele, so der Vorsitzende des Wirtschaftsausschusses im Bayerischen Landtag, der frühere Staatsminister Erwin Huber: „Es wird zum Beispiel darauf geachtet, dass Produkte nicht aus Kinder-arbeit oder Ausbeutung kommen.“

Der Kongress bot Überblick und Einblick in die Themen nachhaltigen Investments und ethischen Wirtschaftens. Auch eine Modenschau mit bio-fairer Mode gehörte dazu. Der Austausch von Fachleu-ten aus Politik, Kirche, Verbänden und Organisationen in Diskussionen und bei Informationsbörsen machte nachvollziehbar, welche Fragen auf dem Weg zu einem gerechten Wirtschafts- und Finanzsys-tem bereits gelöst wurden, wo noch Antworten ausstehen und welche Herausforderungen in jüngster Zeit entstanden sind.
 

Redaktion:

Ulrike Müller-Münch
Öffentlichkeitsreferentin
Bayerischer Landesverband des Katholischen Deutschen Frauenbundes e.V.

Sandra Freimuth
Leiterin Corporate Communications & Marketing
Hauck & Aufhäuser Privatbankiers KGaA

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