Rentenkonzept muss Altersarmut von Frauen vorbeugen
Angesichts des heute von Bundesministerin Andrea Nahles vorgestellten Gesamtkonzepts zur Alterssicherung weist der KDFB auf das erhöhte Altersarmutsrisiko von Frauen hin. „Wir brauchen mehr Geschlechtergerechtigkeit in unserem Rentensystem, denn Frauen und Männer haben hier ungleiche Verwirklichungschancen", stellt KDFB-Präsidentin Dr. Maria Flachsbarth fest. Aus Sicht des Frauenbundes bietet das vorgestellte Rentenkonzept zwar gute Ansätze, das Angewiesensein auf den Bezug von Grundsicherung im Alter für unterschiedliche Zielgruppen zu vermeiden, sie sind aber noch nicht ausreichend. Insbesondere braucht es Nachbesserungen bei der Anerkennung von Sorgearbeiten wie Kindererziehung und Pflege.
„Die Stellschrauben für eine bessere Alterssicherung von Frauen müssen bei ihrer Erwerbstätigkeit sowie bei der geschlechterbezogenen Aufteilung des Arbeitsmarktes ansetzen. Zusätzlich müssen bessere Rahmenbedingungen geschaffen werden, die Frauen und Männern die Übernahme von Sorgearbeit und familiärer Verantwortung innerhalb und zwischen den Generationen ermöglichen, ohne dass dies – wie bislang – zu einem erhöhten Armutsrisiko führt", erklärt KDFB-Präsidentin Flachsbarth.
Nach wie vor sind die Erwerbsbiographien von Frauen häufig von geringen Entgelten, Teilzeitbeschäftigung sowie familienbedingten Erwerbsunterbrechungen geprägt. Insbesondere alleinerziehende und alleinlebende Frauen sind von einem erhöhten Altersarmutsrisiko betroffen. Der KDFB tritt daher für den stärkeren Aufbau eigenständiger Rentenansprüche von Frauen ein und appelliert an die politisch Verantwortlichen, Geschlechter- und Generationengerechtigkeit bei der Alterssicherung klar zu definieren und für eine uneingeschränkte Umsetzung Sorge zu tragen.
Der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB) ist ein unabhängiger Frauenverband mit bundesweit 200.000 Mitgliedern. Seit der Gründung 1903 setzt er sich für eine gleichberechtigte Teilhabe von Frauen in Politik, Gesellschaft und Kirche ein.
Ute Hücker
Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit