Frauenbund Würzburg

100 Jahre Katholischer Deutscher Frauenbund in der Diözese Würzburg – Würzburg (POW) Viele Glückwünsche und jede Menge Ansporn für zukünftige Aufgaben: Mit einem Gottesdienst mit Diözesanadministrator Weihbischof Helmut Bauer und einem Empfang hat der Katholische Deutsche Frauenbund Würzburg (KDFB) am Donnerstag, 15. April, sein 100. Jubiläum begangen. Die Diözesanvorsitzende Elisabeth Stula begrüßte über 150 Festgäste, unter anderem Barbara Stamm, Vizepräsidentin des Bayerischen Landtags, Würzburgs Bürgermeisterin Marion Schäfer und Vertreterinnen des evangelischen Frauenbunds. „Es gibt für unseren Verband noch viel zu tun“, rief Ingrid Fischbach, Präsidentin des KDFB auf Bundesebene und Bundestagsabgeordnete, bei ihrem Festvortrag dem Publikum zu.
 
Kennzeichen für den Frauenbund im Bistum Würzburg ist nach Fischbachs Worten der Mut für Visionen, kombiniert mit einem Sinn für das Machbare. Auf Betreiben von Frauen aus seinen Reihen seien in den frühen Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts die ersten Kinderhorte entstanden. Dieser Pioniergeist sei auch heute gefragt. In Zeiten knapper werdender öffentlicher Mittel könne die Gesellschaft nicht mehr existieren, wenn es keine Menschen gäbe, die sich ehrenamtlich engagierten. Für Fischbach liegt darin auch eine große Chance für den Frauenbund: „Wir alle sind gefordert, die Menschen wieder an die Kirche heranzuführen.“ Die rund 16.000 Mitglieder ihres Verbands im Bistum Würzburg forderte sie zugleich auf, mutig als Frauen Einfluss zu nehmen in Kirche, Beruf und Öffentlichkeit: „Nicht aufgeben, sondern mutig nach vorne schauen.“ Für dieses Motto stehe nicht zuletzt auch Emy Gordon, auf deren Initiative hin am 15. April 1904 der Würzburger Zweigverein als deutschlandweit vierter gegründet wurde. Diese hatte zuvor bemängelt, dass „katholische Frauen unendlich viel Gutes im Stillen und Verborgenen bewirken, dass aber dem Ganzen die Bündelung und damit die öffentliche Durchschlagskraft fehle.“
 
Als Ort, wo lebendiges Christentum gedeihen kann, würdigte Dr. Waltraud Deckelmann, Vorsitzende des Bayerischen Landesverbands, den Frauenbund. Frauen sollten lernen, ihren Verband als Instrument der Zeitendeutung und -gestaltung neu zu entdecken. „Wir stehen für eine weibliche Kultur, die weise mit Strukturen der Macht umgeht“, sagte Deckelmann. Es gelte mehr denn bei der Gründung vor 100 Jahren Netzwerke zu knüpfen, um Ökumene, Europa und die Welt insgesamt zukunftsfähig zu halten. „Wir müssen den Reichtum der Unterschiede erkennen und dankbar für das sein, was eint.“
 
Bürgermeisterin Marion Schäfer hob besonders das vielfältige soziale Engagement des Frauenbunds hervor. Bahnhofsmission, Ehe- und Familienberatung und Sozialdienst katholischer Frauen seien auf Initiative von Mitgliedern des Frauenbunds entstanden. Über 400 Krabbelgruppen im gesamten Bistum gingen ebenfalls auf den Einsatz des Verbands zurück. „Stets greift er aktuelle Probleme auf und handelt“, betonte Schäfer. Das vielfältige Weiterbildungsangebot des Frauenbunds helfe den Frauen, aus christlicher Verantwortung heraus sich in Staat und Kirche, in Familie und Beruf einzusetzen, zum Beispiel für den Schutz des ungeborenen Lebens. Dr. Hildegard Mierau vom evangelischen Frauenbund attestierte ihren katholischen Kolleginnen „hohe Motivation, Engagement und Glaubensstärke“. Viel Gemeinsamkeit sei seit dem ersten ökumenischen Weltgebetstag der Frauen im Jahr 1971 gewachsen. Domkapitular Hans Herderich, Leiter der Hauptabteilung Seelsorge, dankte dem Frauenbund im Namen der Diözesanleitung für seine Leistungen in den vergangenen 100 Jahren. „Es muss solche Gemeinschaften geben, die das kirchliche Leben in den Pfarreien tragen.“
 
Im Gottesdienst in der Kirche des Juliusspitals bezeichnete Weihbischof Bauer die Frauen als Botschafterinnen der österlichen Tatsachen: „Frauen wissen, was zum Leben nötig ist, und sind Spitze, wenn es um Glaube, Hoffnung und Liebe geht.“ Das echte Miteinander, für das der Frauenbund stehe, sei ein Zeichen für die Wirkkraft des Heiligen Geistes. Derart gestärkt, brächten die Frauen seit nunmehr 100 Jahren ihre Kompetenz für ihre Anliegen und ein Gelingen des Lebens ein. Impulse zu geben und Nöte aufzudecken könne aber nur gelingen, wenn alles Tun auf Jesus als Kraftquelle ausgerichtet sei. „Bewahren sie sich den Glaubenssinn für das Geheimnis seiner Liebe“, rief der Weihbischof den Frauen zu.
 
Für einen kurzweiligen Überblick über 100 Jahre Frauenbund-Geschichte sorgten Luise Engelhard mit informativen Texten und Diana Johnsen mit Liedern aus den unterschiedlichen Jahrzehnten. Die neunjährige Klaviervirtuosin Michelle Olschweski sorgte für die musikalische Umrahmung des Festakts.
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