Frauenbund Würzburg

KDFB-Tagung zum Alkoholmissbrauch – Das Thema „Komasaufen – Sucht – Hilflosigkeit!?“ stand im Mittelpunkt einer Tagung, zu der der Arbeitskreis Ehe-Familie-Beruf des Katholischen Deutschen Frauenbundes am 11. März 2010 ins Würzburger Sankt Burkardushaus eingeladen hatte.

„Alkoholsucht ist eine Krankheit, von der alle sozialen Schichten betroffen sind“, betonte Sebastian Hammer, Dipl. Sozialpädagoge (FH) und Suchtberater beim Blauen Kreuz in Würzburg. Als Mitarbeiter der christlichen Hilfsorganisation für Alkoholabhängige informierte er über die Merkmale einer Sucht sowie über mögliche Hintergründe und Auswirkungen von Alkoholmißbrauch. Besonders große Gefahren sah er im Vorfeld der Sucht. Trotz der bekannten Risiken sei der „Einstieg“ in unsrer Kultur sehr leicht: Alkohol sei praktisch überall zugänglich und erfahre eine hohe gesellschaftliche Akzeptanz, lediglich 5,5 % der Bevölkerung lebten abstinent, so der Referent. Hilfe sei erst möglich, wenn der Betroffene seine Sucht als Krankheit erkenne und Hilfe von außen suche.
Im Verlauf des Seminars berichteten Selbsthilfegruppen des Blauen Kreuzes und der Kreuzbundbruderschaft von ihrer Arbeit und stellten persönliche Schicksale vor. Die Schilderungen waren für die Teilnehmenden eine Bereicherung, lösten aber auch Betroffenheit aus.

Über das sogenannte „Komasaufen“, sowie über das Thema Alkoholismus allgemein wurde im Anschluss in Gruppen diskutiert. Der Referent betonte, dass es zu dem noch neuen Phänomen „Komasaufen“ erst wenige Studien gibt. Fest stehe aber, dass vor allem Eltern und Erzieher bei diesem Thema gefragt seien. Als entscheidende Aspekte nannte er:
- Prävention (z.B. durch offene Gespräche) im Elternhaus, in Schulen, Vereinen und Gruppen
- Hilfe zu sinnvoller Freizeitgestaltung (keine „Scheinwelten“ aufbauen),
- Mut, den Jugendlichen Grenzen zu setzten
- persönliche Probleme der Kinder und Jugendlichen erkennen und Hilfe anbieten
- Lebens- und Berufsperspektiven aufzeigen

Irene Demling, Verantwortliche im Arbeitskreis Ehe-Familie-Beruf und Leiterin der Tagung, fasste das Ergebnis zusammen: „Über den Mißbrauch von Alkohol wird heute zum Glück viel offener gesprochen als früher. Aber noch immer ist die Zahl der Abhängigen erschreckend hoch und das Leid der betroffenen Familien unermeßlich groß. Wir dürfen hier nicht weg schauen!“ Als Verantwortliche im Bereich Ehe, Familie und Beruf sah sie es als notwendig, das Thema im Frauenbund weiter zu verfolgen, über das Geschehen aufzuklären und Hilfsmöglichkeiten aufzuzeigen.

ID / LW

 

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