Frauenspiritualität – Hoffnungszeichen für die Kirche
Schwester Benedikta, ehemalige Geistliche Beirätin des KDFB auf Bundesebene, mahnte beim Thema Frauenspiritualität an, dass die weibliche Seite in der Verkündigung oft zu kurz komme. „Es kann doch nicht sein, dass das Wort Gottes nur aus dem Mund eines Mannes kommt.“
Ihr falle auf, dass die Sehnsucht bei Frauen nach eigenen Formen der Spiritualität seit Jahren spürbar wachse. Obwohl jede Frau ihre eigene, ganz persönliche und von der Biografie geprägte Spiritualität habe, gäbe es gemeinsame Merkmale:
„Frauenspiritualität ist eine 'Mystik des Alltags', sie ist geerdet und konkret, ist leibhaftig und bezieht das Frau-sein mit ein, ist von Beziehungen geprägt, sie arbeitet mit allen Sinnen und will ganzheitlich sein“ - so die Referentin.
Schwester Benedikta rief die Frauen auf, befreiende Formen des Glaubens zu entwickeln und 'Wüstenzeiten' nicht zu scheuen. „Die Suche nach einer Frauenspiritualität zähle ich zu den Hoffnungszeichen für unsere Kirche.“
Auch zum Thema „Generationen“, das sie unter dem Schwerpunkt „Einander in den Blick nehmen in Verantwortung vor Gott und den Menschen“ betrachtete, gab sie den Teilnehmerinnen Denkanstöße. Neben den Begriffen 'Freiheit' und 'Verantwortung' beleuchtete die Moraltheologin dabei die Toleranz als einen der Schlüsselbegriffe für einen guten Umgang zwischen den Generationen. Sie betonte, Toleranz dürfe auf keinen Fall mit Gleichgültigkeit verwechselt werden. Vielmehr gehe es um eine engagierte, am Mitmenschen interessierte Haltung – diese sei vor allem ein Talent der Frauen.
Bei der Delgiertenversammlung berichtete Diözesanvorsitzende Elisabeth Stula u. a. über die Afrikareise des Vorstands zu Frauenprojekten in Tanzania sowie über die erfolgreiche Zertifizierung des KDFB-Bildungswerkes nach dem QualitätsEntwicklungsSystem (QES-T) der Katholischen Erwachsenenbildung in Bayern.
Mit besonderer Freude erwähnte die Vorsitzende, dass nach mehreren Jahren leichter Rückläufigkeit im vergangenen Jahr erstmals wieder ein Mitgliederzuwachs zu verzeichnen sei. Ihr Dank dafür galt den Verantwortlichen in den Zweigvereinen sowie ihren „Mitstreiterinnen“ im Diözesanvorstand.
Bei einem festlichen Abendprogramm im Kardinal-Döpfner-Saal des Burkardushauses gratulierten die Frauen ihrem Geistlichen Beirat Prälat Walter Hohmann nachträglich zum 70. Geburtstag und überreichten ihm einzeln 70 rote Rosen als Zeichen ihrer Wertschätzung.
Lieselotte Feller aus Gerolzhofen, Leiterin des Arbeitskreises „Gesellschaft und Politik“, wurde am selben Abend für ihr langjähriges Engagement auf Diözesan-, Landes- und Bundesebene geehrt mit der Goldenen Ehrennadel des KDFB. (LW)