Frauenbund Würzburg

Trotzdem: "Wir engagieren uns weiter für Generationengerechtigkeit bei der Rente!"

Köln, 7.11.2012 – Der Katholische Deutsche Frauenbund e.V. (KDFB) nimmt mit Unverständnis und Enttäuschung die Ergebnisse des Koalitionsausschusses, besonders über die unbefriedigenden Aussagen zur Gleichstellung der Rentenanwartschaften von Frauen, die vor 1992 Kinder zur Welt brachten, zur Kenntnis.

„Es ist nicht nachvollziehbar, dass die Erziehungsleistungen von älteren Frauen so viel weniger wert sein sollen als die von jüngeren Frauen. Wir erwarten von der Bundesregierung die Aufhebung dieser Ungleichbehandlung und fordern weiterhin eine monetäre Generationengerechtigkeit in der Rente“, stellt KDFB-Vizepräsidentin Beate Born fest. Der Verband hält eine Veränderung des Rentenrechts für notwendig, um einer drohenden Altersarmut von Frauen entgegenzuwirken.

Die Leistung jener Mütter, die aufgrund damaliger gesellschaftlicher Gegebenheiten – z.B. fehlende Kinderbetreuung, Vorbehalte des Ehemannes zur Berufstätigkeit der Frau, selbstverständliche Übernahme der Erziehungs- und Familienarbeit aufgrund von Rollenzuschreibungen – auf eine eigene Berufstätigkeit verzichteten oder sie deutlich reduzierten, darf nach Meinung des Frauenbundes nicht zu einer gesellschaftlichen Abwertung dieser Frauen führen. „Wir untermauern unsere Forderungen nach tatsächlicher Gerechtigkeit und rufen die politisch Verantwortlichen auf, sich für die Frauen einzusetzen, die zur Generation ihrer Mütter oder Großmütter gehören. Sie haben oft eigene Interessen zurückgestellt, um Ehemann und Kindern den Aufstieg sowie eine gesicherte Position in Beruf und Gesellschaft zu ermöglichen“, so KDFB-Vizepräsidentin Born.

Der KDFB wird sich auch weiterhin für die Anerkennung der Lebensleistung von Frauen, die vor 1992 Mutter wurden und bisher nur mit einem anstatt drei Entgeltpunkten pro Kind bei der Rente bewertet werden, einsetzen. „Wir appellieren eindringlich an die Bundesregierung, den durch den Koalitionsausschuss festgeschriebenen Prüfauftrag zur Anerkennung der Lebensleistung von Frauen ohne Verzögerung zu bearbeiten und noch in dieser Legislaturperiode eine Lösung zu finden“, erklärt Beate Born. Gleichzeitig ermuntert die Vizepräsidentin die 220.000 KDFB-Mitglieder, mit örtlichen Bundestagsabgeordneten aller Parteien Kontakt aufzunehmen, um die zukünftige Alterssicherung von Frauen zu thematisieren.

„Die Einrichtung einer Lebensleistungsrente geht in die richtige Richtung, allerdings ist die Voraussetzung einer 40 Jahre langen Berufstätigkeit eben nicht von den meisten Frauen, die Kinder erzogen oder Angehörige gepflegt haben, zu erreichen. Deshalb ist dieses Instrument im Hinblick auf die gerechte Bewertung der Lebensleistung von Frauen auch unzureichend“, so Born abschließend.

Ute Hücker
Pressereferentin

Hintergrundinformation

Der KDFB hatte gemeinsam mit der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) vom 23.4. – 15.6.2012 eine Unterschriftenaktion für mehr Generationengerechtigkeit bei der Rente durchgeführt und dabei die Anrechnung von drei Entgeltpunkten pro Kind, unabhängig vom Geburtsjahr der Kinder, gefordert. Es kamen über 202.000 Unterschriften zusammen, die vor der parlamentarischen Sommerpause an Bundesministerin Dr. Ursula von der Leyen übergeben wurden.

Der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB) ist ein unabhängiger Frauenverband mit bundesweit 220.000 Mitgliedern. Seit der Gründung 1903 setzt er sich für eine gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern in Politik, Gesellschaft und Kirche ein.

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