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Mit Jesaja, Mirjam und Zachäus auf dem Weg zur Menschwerdung

30. Juli 2011
Religiöse Bildungstage für Führungskräfte im Frauenbund – „Das war ein schöner Tag für Leib und Seele“, er vermittelte „Gutes zum Mitnehmen, gelebtes Mensch-Sein“!

So beschrieben einige der mehr als einhundert Teilnehmerinnen die religiösen Bildungstage des KDFB, die am 01.12. und am 02.12.2008 im Exerzitienhaus Himmelspforten in Würzburg stattfanden. Die Referentin Claudia Nietsch-Ochs, geistliche Beirätin des KDFB-Bundesverbandes, ermutigte an den beiden Tagen die Führungskräfte der Zweigvereine und des Diözesanverbandes, die Adventszeit wahrzunehmen als Chance, sich selbst neu zu entdecken.

Am Beispiel von biblischen Persönlichkeiten stellte Nietsch-Ochs drei Aspekte des Mensch-Seins in den Mittelpunkt:
„Am Anfang steht die Sehnsucht.“ Erst mit dem Ersehnen wächst die Vorstellung davon, was neu oder anders werden kann. Mit Zitaten aus den Verheißungen von Jesaja lud die Referentin die Teilnehmerinnen ein, den eigenen Sehnsüchten nachzuspüren.
Eine weitere Person aus dem Alten Testament, Mirjam, die Schwester von Mose und Aaron, verkörpert einen zweiten Aspekt des Mensch-Seins mit ihrer Bereitschaft, „das Neue“ anzunehmen: Sie nimmt eine Pauke in die Hand, singt und dankt Gott für die gelungene Flucht aus Ägypten, alle anderen Frauen tun es ihr nach, bereit, sich auf das Neue, das folgt, einzulassen (Ex,15.20). Nietsch-Ochs stützte diese Auslegung auf die mögliche zweite Bedeutung für das hebräische Wort „Pauke“. Es kann auch übersetzt werden mit „das Neugeborene“. Ein neugeborenes Kind ist ein ermutigendes Symbol dafür, vertrauensvoll neue Wege einzuschlagen.
Am Beispiel von Zachäus, dem Zöllner, beschrieb die Referentin einen dritten Gedanken: Jesus sieht Zachäus und lädt sich bei ihm ein. Zachäus nimmt dies gerne an, und er begegnet Jesus so wie er ist, mit all seinen Fehlern und Schwächen. Menschwerdung – so Nietsch-Ochs – bedeutet auch, seine Masken abzulegen, sein wahres Gesicht anzunehmen und es zu zeigen, vielleicht nicht jedem, aber sich selbst, einem Freund, einer Freundin – und Gott.
Bildbetrachtungen, Lieder und Zeiten der Stille vertieften die spirituellen Impulse und machten diesen Tag zu einem wertvollen Start in die Adventszeit.                          C. Jung


Claudia Nietsch-Ochs ist Diplom-Theologin und Referentin im Exerzitienhaus Leitershofen (Diözese Augsburg) und Geistliche Beirätin des KDFB-Bundesverbandes.

Wir möchten Sie noch hinweisen auf interessante Veröffentlichungen von Claudia Nietsch-Ochs:
„Wenn ich in meinem Garten bin“, Gottesspuren im Grünen finden,
Schwabenverlag, 2006

„Atmen, fließen, leuchten, wachsen“, Frauen leben mit den vier Elementen,
Schwabenverlag, 2002 (mit Aurelia Spendel)